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Wildpflanzen in der Wildnispädagogik - Die gemeine Hasel

Aktualisiert: 2. Okt. 2023

Die gemeine Hasel, von der Blüte bis zur Nuss im Jahreszyklus


Wenn du dich schon immer gefragt hast, wie und wo die leckeren Haselnüsse in deinem morgendlichen Müsli herkommen, findest du hier einen kleinen Leitfaden und Informationen zum Jahreszyklus der gemeinen Hasel. Viel Spaß beim Lernen, erfahren und entdecken. In der Wildnispädagogik erstellen wir ständig neue Journalen und beobachten Pflanzen ganz genau. Wir interessieren uns nicht nur für die Früchte, sondern auch für den gesamten Zyklus der Wildpflanze und ihren Platz im Ökosystem. Der Zyklus der gemeinen Hasel beginnt im Januar und Februar, wenn die männliche Blüte sich langsam öffnet, die Temperaturen milder werden und die Sonne die Pflanzenwelt wieder erwachen lässt.

männliche und weibliche Blüte der gemeinen Hasel
kleine rote Blüte und die männliche Blüte der Haselnuss

Die uns bekannten Haselkätzchen sind die männlichen Blüten, die weibliche Blüte ist rot, winzig, klein und unscheinbar in den Knospen versteckt. Wahrscheinlich geht es den meisten so, dass immer nur die Haselkätzchen begutachtet und gesammelt werden. Aber bei ganz genauem Hinschauen entdeckst du auch die weibliche Blüte, welche wirklich wunderschön aussieht, fein und ganz zart. Während die Blüten in voller Pracht stehen, wachsen die Knospen von Tag zu Tag. Eine Knospe zu beobachten ist einfach faszinierend, da diese sich jeden Tag verändert. Wusstest du, dass unsere heimischen Bienen die Haselkätzchen zum Überleben brauchen? Normalerweise sind dies die ersten Blüten, die es gibt, wenn die Natur im Frühling grünt und die Tiere aus ihrem Winterschlaf und der Winterpause erwachen. Wie funktioniert denn eigentlich die Knospe der gemeinen Hasel? Im Herbst werden die Blätter abgeworfen und neue Knospen ausgebildet, um zu überwintern.


Wusstest du, dass die Knospe mehrere Frostschutzblättchen um die zarten Knospen legt und somit auch am Strauch überwintern kann?

Während die Knospe noch ihre Kraft behält, ruht und schläft sie den Winter über. Wir alle erwarten den Frühling mit der Wärme der Sonne, um unsere Natur wieder zum Leben zu erwecken. Die Saison des Wachstums steht vor der Tür! Ebenso in der Wildnispädagogik leben wir den Jahreszyklus und gehen mit dem Verlauf der Natur.

Männliche Haselblüte, als Wildpflanzentee zubereitet
Haselkätzchen Tee, die Kraft der Wildpflanzen

Sobald die Kätzchen anfangen zu blühen fängt auch die Knospe an zu wachsen und sich zu verändern, die weibliche kleine rote Blüte kommt zum Vorschein. Nicht nur die Blüte, auch die Blätter treten hervor. Dies ist wirklich toll zu beobachten wie diese sich verändert und plötzlich aufbricht und die ersten kleinen feinen grünen Blätter erscheinen. Diese jungen knackigen Blätter kann man hervorragend in der Wildpflanzen Küche verwenden, einen Tee zubereiten oder die Blätter trocknen. In unserer Weiterbildung Wildnispädagogik, im Modul Wildpflanzen, werden wir hier genauer darauf eingehen. Gesammelt werden sollten diese bis Mai, wenn die Blätter zart, weich und flauschig sind, zum späteren Zeitpunkt sind sie zum Verzehr ungeeignet, da die Blätter rau und lederig werden. Die Blätter enthalten viel ätherische Öle und Phytosterine, was den Cholesterinwert senken lassen soll. Rezepte findet Ihr unter dem Circel Rezepte. (Kojote Community-Forum coming soon) Ab April/Mai, je nach Standort bilden sich aus kleinen grünen Blüten nach und nach die Nüsse. Die Blütezeit des Haselnussstrauchs ist etwa Anfang Juni vorbei, und jetzt beginnt eine sehr aufregende Zeit für alle Nussfreunde, die die Entwicklung der Haselnuss mit Spannung beobachten möchten. Ab Juli kannst du bereits erkennen, dass immer mehr die Form einer Nuss entsteht. Wenn der Sommer naht, wird der Haselnussstrauch größer und stärker, die Nüsse reifen. Die Nüsse und auch viele andere Blüten stehen in voller Schönheit mitten in der Natur. Ab Ende August kannst du voller Freude die Haselnüsse ernten und bis weit in den frühen Herbst genießen. Jetzt ist die Zeit der Ernte und damit auch eine Zeit, in der wir für unsere kostbaren Schätze dankbar sind und sie mit Festen feiern.

geerntete und geschälte Haselnuss
Geerntete und geschälte Haselnüsse um diese in der Küche zu verwenden



Lass uns diese Gelegenheit nutzen, um unsere Wertschätzung für alles, was wir gesammelt haben, zum Ausdruck zu bringen!

Nicht nur wir Menschen schätzen die Haselnuss, die beliebe Wildpflanze sehr, auch das Eichhörnchen, viele Rabenvögel, Eichhörnchen

Haselnüsse mit Fraßspuren und männlicher Blüte
Unsere Haselnussschätze welche wir gefunden haben mit verschiedenen Fraßspuren

und auch die kleinen Mäuse freuen sich über die Nuss und legen sich einen Wintervorrat an. Nach der Ernte kannst du den köstlichen Geschmack der Haselnüsse entweder roh oder geröstet als leckeren Snack erleben. Diese nahrhaften Nüsse enthalten nicht nur wertvolle Öle, die vorteilhaft und stärkend für unseren Körper sind, sondern sie sind auch ein wunderbarer Leckerbissen für den Winter! Denk also daran, bei der Ernte etwas davon aufzubewahren, damit du ihren reichen Geschmack die ganze Saison über genießen kannst. Die Nüsse sind geerntet, die Tiere haben sich Ihre Vorräte angelegt und es wird allmählich kälter. Das Laub fällt von den Bäumen, die Tage werden kürzer und das Wachstum klingt ab. Die Natur wird ruhiger und langsamer, so auch der Haselnussstrauch. Es werden noch schnell die neuen Knospen entwickelt und gut umschlossen, damit der Frost sie nicht beschädigen kann. Und nun kehrt die Kraft in die Wurzeln und in die Erde zurück, bis die Sonne die Pflanzenwelt wieder erwachen lässt. Jetzt weißt du also, ein bisschen mehr, über die die leckeren Haselnüsse und Ihr entstehen. Ich ermuntere dich rauszugehen und die Pflanzenwelt zu erkunden, die Zyklen der Natur zu erleben und genau hinzusehen, was es alles zu entdecken gibt. Wenn du dir diese Tür öffnest, wirst du reich beschenkt von all den Wundern der Natur. Viel Spaß beim Lernen über den jährlichen Zyklus des Haselnussstrauchs und beim Genießen jeder Nuss. Wie bei allem, was du aus der Natur nimmst, sei achtsam und schau genau hin, wo und wie viel du dir nehmen kannst. Nimm nichts selbstverständlich und vergiss deine Dankbarkeit nicht. Sammle nur dort, wo es genügend Bestand gibt, sammle nicht an viel befahrenen Straßen und nimm nur so viel wie du auch wirklich benötigst.


Du möchtest mehr über das Leben und Beobachten in der Natur erfahren? Dein Wissen im Wildpflanzenbereich erweitern? Dann schau dir doch mal unsere Natur & wildnispädagogische Weiterbildung an. Im Wildpflanzenmodul kannst du tief in die Pflanzenwelt eintauchen.




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