Mantracking
Aktualisiert: 6. März
Das suchen nach vermissten Personen.

Wenn von „Mantracking“ gesprochen wird geht es um das visuelle Fährtenlesen. Im Gegensatz zum allg. benutzten Begriff des „Mantrailing“ welcher gern bei Hundesuchstaffeln eingesetzt wird.
Bei der Fährtenarbeit geht es nach Ansicht von Tom Brown Jr. darum, einer Spur oder einer Fährte visuell zu folgen. Das heißt, wir folgen einer Spur auf der Grundlage dessen, was wir sehen.
Ganz im Gegensatz zu Hunden, die einer Fährte nur aufgrund von Gerüchen folgen. Um die richtige Spur zu bestätigen nutzen wir natürlich auch alle anderen Sinne die uns zur Verfügung stehen.
Es geht nicht nur darum, was wir sehen, sondern auch darum, wie und wohin wir schauen, wenn wir Spuren finden wollen.
Die schwierigkeit beim visuellen Fährtenlesen bei einer Vermisstenlage liegt darin, dass es nur sehr wenig Raum für Fehlinterpretation gibt.
Wenn ich beispielsweise als Jäger in einer alten Kultur unterwegs war und ich die Spur meines Rehs mit einer anderen Rehspur verwechselt habe, so komme ich am Ende des Tages dennoch mit der nötigen Nahrung nach Hause. Ob es nun das selbe Tier war das ich von Anfang an verfolgt habe spielt dabei eine Nebenrolle.
Der Fokus beim Jagen oder Wildtiermonitoring liegt hier also etwas anders.
Die „Baseline„ ist beim Fährtenlesen das Wichtigste.

Wer die hohe Kunst und Wissenschaft des Fährtenlesens lernen möchte stellt schnell fest, dass er durch die verschiedenen Phasen durchgeht die alle Tracker vor ihm schon durchlaufen haben.
Die Erste ist die "Ich sehe gar nichts" Phase.
Die Zweite ist die "Ich sehe überall Spuren" Phase.
Die Phasen die danach kommen sind die schwierigen, denn nun werden Spuren erkannt und die Arbeit beginnt erst. Es geht darum nun alle Spuren die gesehen werden zu identifizieren und zu interpretieren, Geschichten zu lesen und zu bestätigen. Dann beginnt die Arbeit des Trackers.
Am Anfang suchen wir Spuren und Fussabdrücke.
Hier wird sehr schnell die Frustgrenze überschritten. Denn, egal ob es sich um Tiere oder Menschen handelt, deutliche Fußabdrücke sind generell sehr selten zu sehen.
Die große Frage ist nun: „ Wonach sollen wir Ausschau halten um jemanden zu finden?“