Was ist eigentlich Wildnispädagogik und Coyote-Teaching?
Wildnispädagogik

Wildnispädagogik ist ein pädagogischer Ansatz, der in einer natürlichen Umgebung stattfindet. Sie kann sowohl im formellen als auch im informellen Rahmen angewandt werden und konzentriert sich darauf, den Schülern die natürliche Welt und den respektvollen Umgang mit ihr zu vermitteln.
Die Wildnispädagogik vermittelt im Gegensatz zur Erlebnispädagogik Fähigkeiten, die auch außerhalb eines begrenzten Abenteuers (Kanufahren, Klettern usw.) genutzt werden können. Auf diese Weise bekommen die Schüler die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu modifizieren und zu verändern und gegebenenfalls jeder Situation anzupassen. Auch im Alltag.

Der Begriff "Wildnispädagogik" stammt von deutschen Wildnisschulen, die diese Art der Ausbildung Anfang der 2000er Jahre ins Leben gerufen haben. Damals war ich bereits Trainer für Fährtenlesen und Basis-Survival an diesen Schulen tätig und habe die erste Wildnispädagogik-Weiterbildung im Hintergrund mitgestaltet, wofür ich sehr dankbar bin.
Coyote-Teaching
Das sog. Coyote-Teaching ist eine besondere Form der Wissensvermittlung innerhalb der Wildnispädagogik, die auf den Lehren des amerikanischen Ureinwohners Stalking Wolf (Lipan Apache) basiert. Sie betont die Bedeutung von Beziehungen zur Natur und lehrt die Schüler, von ihrer Umgebung selbst zu lernen.
Der Begriff "Coyote Teaching" wurde erstmals von Stalking Wolf, Tom Browns Lehrer, erwähnt und inhaltlich von ihm geprägt. Der Begriff "Coyote" (deutsch Kojote) bezieht sich auf das Tier, aber vor allem auf die gerissene, schlaue Figur des Tricksters, der in vielen nativen nordamerikanischen Volksmärchen vorkommt. Der Kojote ist eine Kreatur, die für ihre Fähigkeit, in den feindlichsten Umgebungen zu überleben, sowohl verehrt als auch gefürchtet wird.
In vielerlei Hinsicht verkörpert der Kojote die Qualitäten der Wildnis selbst: Widerstandsfähigkeit, Einfallsreichtum und Anpassungsfähigkeit.
Obwohl Wildnispädagogik und Coyote-Teaching einige Gemeinsamkeiten aufweisen, gibt es auch wichtige Unterschiede zwischen beiden. Die Wildnispädagogik ist in der Regel eher auf akademisches Lernen (Artenkenntnis, Journale führen, mit Naturführen und anderen Büchern arbeiten,usw.) ausgerichtet, während das Coyote-Teaching den Schwerpunkt auf erfahrungsorientiertes und emotionales Lernen legt.
Das Coyote-Teaching ist auch tendenziell individueller, da sie auf der Idee beruht, dass jeder Mensch auf einzigartige Weise mit der natürlichen Welt verbunden ist.