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Die geheime Kraft der Wildkräuter im Frühling - durch Bitterstoffe!

Aktualisiert: 22. März 2023


Das erwartet dich in diesem Blog


  1. Erwachen im Frühling

  2. Was sind Bitterstoffe und deren Mehrwert

  3. Bitterstoffpflanzen

  4. Challenge

  5. Rezept gegen Frühjahrsmüdigkeit

  6. Richtiges sammeln



1. Erwachen im Frühling:

Der Frühling ist endlich da und mit ihm erwacht auch die Natur von Tag zu Tag ein wenig mehr. Nach dem grauen Winter sprießen endlich die Wildkräuter und Wildpflanzen überall aus dem Boden! Die Hausapotheke der Natur bietet uns eine breite Palette an natürlichen Heilmitteln in Form von essbaren Pflanzen und Heilkräutern, die zu dieser Jahreszeit in Hülle und Fülle wachsen und reich an hochwertigen Inhaltsstoffen sind. Wildkräuter wie Brennnessel, Vogelmiere und Löwenzahn sind nicht nur ein Zeichen für die Ankunft des Frühlings, sondern bieten uns auch viele gesundheitliche Vorteile. Wusstest du, dass 90% aller Frühjahreskräuter und Wildpflanzen Bitterstoffpflanzen sind?


2. Was sind Bitterstoffe?

Bitterstoffe sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe mit einer ganz besonderen Fähigkeit und Wirkung. Es gibt 46 verschiedene Nuancen, die unterschieden werden können. Sie sind eine der wichtigsten Inhaltsstoffe der Kräuter, die wir unserem Körper schenken können. Vor allem wird der Verdauungstrakt in Schwung gebracht und der Stoffwechsel deutlich angeregt.

Wissenswertes:

Für Pflanzen sind Bitterstoffe besonders wichtig, sie dienen als eine Art Abwehrsystem gegen Fressfeinde und Schädlinge, so können sich die Pflanzen schützen. Denn die Tierchen mögen den bitteren Geschmack oft genauso wenig wie wir Menschen.


Die menschliche Zunge verfügt über fünf verschiedene Geschmacksrichtungen, die wahrgenommen werden können.

1.Umami 2. Salzig 3. Süß 4. Sauer 5. Bitter


Bitter ist eine davon und der unbeliebteste von allen fünf. Kein Wunder also, dass die meisten von uns keine bitteren Lebensmittel mögen! Was zurückzuführen ist zu unserem Ursprung, was dem Mensch nicht schmeckt, schützt ihn, vor unverträglichen oder giftigen Pflanzen. Ich hoffe, dass du nach diesem Blogartikel und einem Selbsttest ein wenig anders über Bitterstoffe denkst und schmeckst! Wenn wir uns der Heilkraft dieser Bitterstoffe bewusst sind, kann es für uns interessant werden, und wir bekommen vlt. einen anderen Zugang dazu, so war es zumindest bei mir!



" Bitter im Mund, dem Magen gesund" - Hildegard von Bingen

Bitterstoff-Gruppen (Lat. Amara = Die Bitter)

1. Amara pura: Sehr bitter, sehr stärkend, hierzu zählen der gelbe Enzian und der Wermut

2. Aroma amara: Bitter, sehr stärkend, hierzu zählt der Löwenzahn

3. Amara aromatica: Eher lieblich und mild, diese Gruppe der Bitterstoffe enthalten immer ätherische Öle, dadurch nehmen wir die Bitterstoffe kaum wahr, die Pflanzen bringen noch weitere Wirkstoffe mit, welche in den ätherischen Ölen enthalten sind. Pflanzen wie die Schafgabe, Brennnessel, Rosmarin und der Salbei (uvm.) gehören zu dieser Bitterstoff-Gruppe.

4. Bitterstoff-Gruppe der Senfgewächse: wie Kresse, Rucola, alte Kohlarten, Pfeffer, Kurkuma, Ingwer... gehören auch zu den Bitterstoff-Pflanzen.

5. Amara acria: Chilli und Scharfstoffe enthalten ebenso viele Bitterstoffe



Warum soll ich Bitterstoffe essen?

  • Gibt uns ein gutes Körpergefühl

  • Eine gesunde Margen-Darm-Flora

  • Beugt leichte psychische Erkrankungen vor

  • Mineralstoffe und Vitamine wie Vitamin B12 können besser aufgenommen werden

  • Gibt uns Kraft nach dem Winter & lässt die Frühjahrsmüdigkeit ausfallen


Es gibt eine endlos lange Liste und Erklärungen, warum wir Bitterstoffe und Wildpflanzen essen sollen. Die für mich wichtigsten Argumente sind, dass Bitterstoffe 90% Basisch sind und somit den Säure-Haushalt vor allem im Magen-Darm-Trakt regulieren, die gelösten Enzyme wirken Verdauungsfördernd und gute Botenstoffe können besser aufgenommen werden. Eine Übersäuerung wird reduziert und der Säure-Basen-Gehalt somit ins Gleichgewicht gebracht.

In unserer Darmflora sind gute und schlechte Bakterien angesiedelt. Die Bakterien haben unterschiedliche Fähigkeiten und Aufgaben in unserem Körper: Einige sind für die Verdauung zuständig, andere produzieren Vitamine oder Hormone und so weiter.

Eine gesunde Darmflora ist entscheidend für Gesundheit und Wohlbefinden. Deshalb ist es wichtig, diesen kleinen Helfern die richtige Nahrung zu geben. Durch das Einnehmen von Bitterstoffen werden die guten Bakterien stabiler und können sich besser ausbreiten.


3. Die Top drei Bitterstoffpflanzen welche wirklich lecker und leicht zu finden sind


Die Brennnessel ist eine Königin unter den Wildpflanzen, sie enthält eine Fülle von

Vitaminen wie C, A, Eisen, Bitterstoffe, Kalzium, Magnesium, und viele mehr, die unserem Körper helfen, sich von den Wintermonaten zu erholen. Die Brennnessel enthält sogar sehr viele Bitterstoffe, wer hätte das gedacht? Durch Ihren milden und feinen Geschmack lässt es einen schwer erahnen, dass sie so reich an Bitterstoffen ist. Die gesamte Pflanze kann verwertet werden, ich nenne sie gerne "Survival Pflanze", denn sie ist fast auf der ganzen Welt zu finden, sie kann kaum verwechselt werden, ihre Samen sind ein echtes Wildnis-Survival-Food to go und noch dazu sehr lecker. Durch die hochwertigen Öle der Samen sind diese sehr nahrhaft. Der Stängel kann zu Schnüren verarbeitet werden, die Wurzel ausgekocht und die Blätter wunderbar in der Wildpflanzenküche verwendet werden.



Der Löwenzahn gehört zu den klassischen Frühlingskräutern, er versorgt uns mit

Vitaminen und Mineralstoffen enthält aber auch einen hohen Anteil an Bitterstoffen. Die Zichorienwurzel ist ebenfalls sehr bitter und hat viele Heilkräfte. Sie hilft, die Verdauung zu regulieren und den Stoffwechsel in Schwung zu bringen. Der Löwenzahn ist für mich ein toller Begleiter, es gibt ihn in großen Mengen, er nimmt es einem nicht übel, wenn ich mir ein Stückchen Wurzel nehme, nur bei den Blüten bin ich etwas sparsamer, denn unsere heimischen Insekten lieben ihn! Der gesamte "Bettpisser", "Bettnässer", so wurde er früher genannt, kann verspeist werden. Diese führt auf die entwässernde Wirkung des Löwenzahns zurück.





Die Schafgabe ist eine sehr vielseitige, anwendbare Pflanze. Sie enthält eine unglaublich große Menge an Vitaminen, Mineralien und ätherischen Ölen, aber auch viele Bitterstoffe, die sich positiv auf unseren Körper auswirken. Die Blätter sind besonders lecker in Salaten, aber auch die ganze Pflanze kann für die Wildkräuterküche verwendet werden. Ich liebe es besonders, die jungen Triebe zu pflücken und sie direkt in meiner Küche zu verarbeiten. Nicht nur auf dem Teller ist die Schafgabe eine tolle Begleiterin, auch in der Hausapotheke ist sie von großem Nutzen, sie unterstützt bei der Wundheilung, dies schätzte sogar schon Achilles, der Held von Troja. Man nennt sie auch "Augenbraue der Venus" Aphrodite soll ihn damit geheilt haben. Wenn du junge Schafgargenblätter findest und diese ausschauen wie eine buschige Augenbraue, ist es ziemlich gewiss, dass du es mit der Schafgarbe zu tun hast. Auch kann hervorragend ein leckerer Tee aus ihr gekocht werden. Hier sind die Bitterstoffe kaum zu schmecken.


Ein Schafgarbentee ist ein wahres Wundermittel gegen Sodbrennen, da der Säure-Gehalt im Körper reduziert wird.

Tee:

Nimm 7-10 Blätter der Schafgarbe und übergieße diese mit heißem Wasser, lass den Tee 5-8 min ziehen und schon kannst du ihn genießen!



4. Die Challenge


Es gibt eine große Vielzahl an Wildpflanzen und Kräuter, welche im Frühling und auch das gesamte Jahr toll verwendet werden können, um sich an die Bitterstoffe zu gewöhnen, gibt es eine tolle Challenge für dich:

Unsere Zunge muss sich an den bitteren Geschmack gewöhnen, hierfür benötigt sie 10-12 Tage.


Nimm dir 12 Tage vor, jeden Tag eine kleine Menge an Bitterstoffen zu essen, hier eignet sich der Löwenzahn hervorragend. Ich bin gespannt, was du an Tag 12 denkst, ist der Löwenzahn immer noch bitter?




Unser Körper, ist noch, in der ruhe Phase und gerade dabei zu erwachen. Viele leiden in dieser Jahreszeit unter einer Frühjahrsmüdigkeit, doch es gibt zwei wundervolle Varianten diese zu umgehen und unseren Zyklus und Stoffwechsel wieder in Schwung zu bringen.



5. Rezepte gegen Frühjahrsmüdigkeit


Die Brennnesselkur

Dauer: 20 Tage

Das benötigst du: Einen Entsafter und täglich frisch gesammelte Brennnesseln

Tag 1 : Du beginnst mit einem TL Brennnesselsaft

Tag 2 : Zwei TL Brennnesselsaft usw...

Tag 10: Zehn TL Brennnesselsaft

Tag 11: Neun TL Brennnesselsaft usw...

Tag 20: Ein TL Brennnesselsaft

Und steigerst dich bis zu Tag 10 und dann machst du das Ganze Rückwärts, bis du wieder bei einem Teelöffel angekommen bist.


Falls du unter Leber oder Nierenschwäche leidest, solltest du keine Brennnessel oder Löwenzahnkur machen, da diese auch entwässernd wirkt und somit deine Leber oder Niere noch mehr anregen würde.


Variante:

Die Vogelmiere ist außerdem reich an Eisen, Vitamin A und C und hilft, das Immunsystem zu stärken. Sie hat beruhigende Eigenschaften und reinigt unseren

Körper von Unreinheiten; ihre Mineralien helfen uns, wieder mehr Energie zu bekommen. Sowohl Brennnessel als auch Vogelmiere können leicht in Wäldern und auf Wiesen gefunden werden. Achte nur darauf, wenn du die Vogelmiere sammelst, sie auch richtig zu bestimmen, denn es gibt giftige Doppelgänger, und zwar dem Ackergauchheil. An dem Stängel der Vogelmiere ist eine dünne Haarlinie zu erkennen, und diese hat tatsächlich nur die Vogelmiere! Du kannst die Brennnessel und die Vogelmiere super kombinieren, was eine gleichwertige Wirkung auf unsern Körper hat während der Frühjahrskur.

Ebenso kannst du den Saft in ein bisschen Buttermilch einrühren. Durch die Milchsäurebakterien ist das eine tolle Ergänzung!



Die Löwenzahn Kur

Die jungen Löwenzahnrosetten im zeitigen Frühjahr samt einem Teil der Wurzel ernten und zu einem leckeren Salat verarbeiten. Wenn du jeden Tag eine Hand Löwenzahn isst, wirst du der Frühjahrsmüdigkeit den Rücken zu wenden. Ca. 2-3 Wochen lang wird das deinem Körper einen enormen Aufschwung geben.


Achte darauf, dass eine tägliche Handvoll an Bitterpflanzen reicht, so zu sagen als Topping auf dem Salat, der Löwenzahn kann super mit anderen Wildkräutern gemischt und genossen werden!


Also lasst uns den Frühling nutzen und Wildkräuter für Tees, Salate, Salben, Tinkturen und andere natürliche Heilmittel sammeln. Unser Körper wird es uns danken! Genieße das Erwachen der Natur und damit auch deines eigenen Körpers!


6. Richtig sammeln:

Noch eine Herzenssache zum Schluss:

  • Sammle nur dort, wo genügend Bestand vorhanden ist

  • Denk an die Ein-Hand-Strauß-Regel

  • Sammle nur das wo du dir 100% sicher bist

  • Sammle an sauberen Stellen, nicht an Wildwechseln, hier ist die Gefahr des Fuchsbandwurms am höchsten

  • Zu guter Letzt: Bedanke dich bei der Natur, gebe unserer Mutter Erde einen Teil zurück, dies kann ganz individuell und persönlich geschehen. Nimm unsere Welt nicht selbstverständlich und bewege dich achtsam, als wärst du bei jemandem zu Gast!

Frohen Frühling wünsche ich dir! :)


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