top of page
  • AutorenbildRalf

Der Fährtenleser weiß es zuerst! | Der Wolf im Schwarzwald

Aktualisiert: 6. März

Es war bei einem Tracking-Seminar mit Jon Young irgendwann im Jahr 2005. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wo oder wann, aber es muss sehr früh gewesen sein, denn das Thema "Tracking" wurde damals noch nicht als etwas angesehen, das man nur zum Spaß machen würde! Wir waren mehr eine Gruppe von Nerds. (englisch für "Sonderling"; Jemand der an einem sehr speziellen Interesse hängt und dabei soziale Defizite aufweist.) :-D


Damals kam die Frage auf, welche Vorteile es hat, heuetzutage noch Fährtenleser zu sein.


Einer der Punkte die wir dabei erarbeitet haben blieb sehr lange bei mir und sollte sich 2013 bewahrheiten.

Der Fährtenleser weiß Dinge zuerst.

Es war im Winter 2013/2014, als ich auf meinem "Spaziergang" war, meiner Routine, ziellos umherzuwandern und mich von tollen Orten und Ereignissen, um meinen Wohnort herum, finden und inspirieren zu lassen. Ich hatte zu der Zeit immer ein kleines Notizbuch und etwas zum Ausmessen mit dabei. (Eine Angewohnheit meiner Ausbildungszeit bei Tom Brown Jr. und Jon Young.

Es war eine dünne geschlossenen Schneedecke, die zum lesen von Geschichten natürlich hervorragend geeignet war. Für den Schwarzwald im Winter nichts ungewöhnliches.

Ich bin im Winter immer sehr vorsichtig mit dem lesen von Tierspuren, da diese gerade im Winter im Survival-Modus unterwegs sind.

Ich habe selbst schon Touren erlebt bei denen ich in Survivalsituationen geraten bin. Deshalb respektiere ich die Bewohner des Waldes und bewundere ihre Fähigkeiten im Winter zu leben.

Bild ist entstanden vor meiner Haustür.
Winter im Schwarzwald

Ich hatte schon die Jahre davor Landkarten der Tierpfade (Wildwechsel) angelegt und diese immer wieder gepflegt. Daher wusste ich genau wer sich wo und wann bewegt.

An diesem Tag war ich wieder auf die Fuchsspur gestoßen und folgte ihr bis zu dem Punkt an dem passiert, was eigentlich immer irgendwann passiert.

Ich war dem Fuchs also schon eine kurze Zeit auf der Spur, als ich das Gefühl hatte, dass ich durch seine Augen schaute. - Oder schaute er durch meine Augen?


Rotfuchs. Im Schwarzwald fotografiert.
"meine Füchschen" vom Balkon aus fotografiert.

Nicht nur weil meine Aufmerksamkeit von all den kleinen Löchern und Mäusespuren magisch angezogen wurde, die in dieser Jahreszeit überlebenswichtig für ihn sind, sondern auch, weil er so unbeschwert und humorvoll wirkte - es fühlte sich fast so an, als würde ich Teile von ihm adoptieren! Ich konnte diese Leichtigkeit auch in mir wahrnehmen.

Ich begann, die Dinge in einem neuen Licht zu sehen, nicht nur faktische Dinge die wichtig für sein Überleben sind, sondern auch aus seiner Lebensperspektive und mit seinem Humor, den er hatte, während er tat, was in dieser Jahreszeit getan werden musste. Nicht selten fand ich mich schmunzelnd vor einer Spurgruppe wi